Nachdem die „Leuchertzer“ Damen mit einem Auftaktsieg den Anfang gemacht hatten, wollten auch die Herren im Derby bei der dritten Mannschaft der SG Helmbrechts/Münchberg nachlegen. Auch mit Blick auf die Tabellensituation in der Bezirksliga ging es um wichtige Punkte, mit denen man sicherlich etwas ruhiger in die kurze Weihnachtspause gehen könnte. Die Halle war bereits am Kochen, bevor der Anpfiff ertönte, und so standen sich von Beginn an zwei hochmotivierte Mannschaften auf dem Feld gegenüber.
Den besseren Start erwischten dabei die Gäste aus Marktleugast. Insbesondere über die beiden Halbpositionen sollte der TVM in dieser Partie immer wieder zu Toren kommen, da dort mit Frankmölle und Fladt eine inzwischen schwer zu verteidigende Körperlichkeit vorhanden ist. Die Abwehr der Heim-Sieben hatte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden, wodurch oft das einfache, konsequente Stoßen in die Lücke zum Torerfolg reichte. Hinten verteidigte man selbst zunächst auch nicht fehlerlos, doch schaffte man es meist, die Torabschlüsse genügend zu stören, um den sehr gut aufgelegten Hohenberger im TVM-Kasten zu unterstützen.
Gleichmäßig erspielten sich die „Leuchertzer“ bis zur Pause einen Vorsprung (2:3, 4:6, 5:9, 7:11), der schließlich mit 8:15 und einem Sieben-Tore-Vorsprung ziemlich komfortabel wirkte. Die Heimmannschaft hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht in ihr Spiel gefunden und sich zu viele Fehler geleistet, befand sich aber auch unter permanentem Stress durch die TVM-Abwehr. Dass dieses Spiel jedoch noch lange nicht entschieden war, machte Coach Brand – der auch selbst noch als Spielertrainer ins Geschehen eingreifen sollte – seinem Team in der Halbzeit deutlich. Es sollte nicht lange dauern, da würde er Recht behalten.
Die SG kam mit viel Druck aus der Pause, sichtlich motiviert, die Partie möglichst schnell wieder offen zu gestalten und mit Glauben an ihre Chance darauf. Die Verteidiger des TVM wurden nun häufig in 1-gegen-1-Situationen verwickelt, in denen insbesondere Opel seine Stärken ausspielen konnte. Gepaart mit eigenen technischen Fehlern drehte sich nun das Momentum auf die Seite der Heimmannschaft. Folgerichtig wurde die Partie auch hitziger, was sich in einigen Zeitstrafen sowie einer roten Karte zeigte. Kleine Provokationen auf beiden Seiten erzeugten auf dem Feld und auf den Rängen viel Stimmung, die jedoch nicht ins Unsportliche umschlug.
Bereits nach zehn gespielten Minuten in der zweiten Halbzeit war der Vorsprung der Gäste auf nur noch zwei Tore geschmolzen. Der TVM musste nun deutlich mehr für seine Tore arbeiten, während immer wieder Opel durch Einzelaktionen zu schnellen Treffern auf der Gegenseite kam. In dieser Phase muss jedoch auch positiv erwähnt werden, dass es die „Leuchertzer“ schafften, die Position ihrer Abschlüsse zu variieren und über Rückraum, Kreis und Außen zu Torerfolgen zu kommen. Dadurch blieb man auch in dieser schwierigen Phase stets im Spiel und kam, wenn nun auch seltener, zu Torerfolgen. Dass sich am Ende jeder Feldspieler in die Torschützenliste eingetragen hatte, zeugte von diesem Umstand.
Die SG spielte sich in der Folge immer wieder bis auf ein Tor an den TVM heran, schaffte den Ausgleich jedoch nie. Wenn nun auch kaum noch spielerischer Highlights folgten, so entwickelte die Partie doch aufgrund ihrer Umkämpftheit eine ungeheure Spannung. Der TVM geriet gehörig unter Druck, hielt diesem jedoch stand und stabilisierte ca. ab der 40. Spielminute auch seine Abwehr wieder. Auf beiden Seiten wurden lange Angriffe gespielt, Fehler waren in dieser Phase des Spiels teuer. Marktleugast arbeitete sich wieder einen Vorsprung von vier Toren heraus (50. Minute).
Doch auch dieser sollte nicht reichen, um das Spiel zu entscheiden. Noch einmal angetrieben von den eigenen Fans verkürzte die Heim-Sieben zunächst, bevor in der 58. Spielminute der Ausgleich fiel. Jetzt stand die Partie komplett auf der Kippe und dem TVM drohte eine komfortable Pausenführung um die Ohren zu fliegen. Doch es gab noch eine letzte Wendung, indem Hohenberger von der ungewohnten Kreisposition aus zum 29:30-Endstand traf. Letztendlich ein Derby, wie man es sich nur wünschen kann, in dem vieles von dem, was uns diesen Sport lieben lässt, vereint wurde.
(M.M.)